Samstag, 30. September 2017

Endlich befreit vom Gedanken an Geld

Seit ich mit dem Coaching begonnen habe, habe ich einen Traum den ich mir nun endlich traue kompromisslos und ohne Hintertürchen umzusetzen. Ich werde für meine Arbeit kein Geld mehr verlangen sondern dankbar nehmen was man mir geben wird.

Am Anfang meiner Tätigkeit als Coach hat es schon begonnen. Jedes Mal, als ich meine Homepage erstellte und veränderte, als ich meine Workshops konzipierte, als ich über die verschiedenen Methoden des Coachings nachdachte und den idealen Zeitaufwand dafür, bekam ich Mega Stress wenn es darum ging dafür einen Preis festzusetzen. Wenn Interessenten mich am Telefon nach dem Preis des Coachings fragen, bekomme ich ein ungutes Gefühl und weiß nicht was ich sagen soll.  Jeder Gedanke daran einen Preis festzusetzen schnürt mir den Hals zu und ruft Unwillen in mir hervor.

Mein Traum war von Beginn an einen „Red Envelope“ anzubieten. Im Business Bereich ist das bereits bekannter, und bedeutet, der Kunde zahlt das was es ihm wert war. Aber fürs Coaching von privaten Personen? Jeder hat mir davon abgeraten und auch mir selbst erschien es sehr gewagt. Wenn sie gar nichts zahlen wollen, dann stehe ich am Ende da und kann meine Viecherl nicht mehr füttern, hab ich mir gedacht und was nichts kostest ist nichts wert, man bezahlt keine Leistung sondern eine Wirkung…. Trotzdem, der Gedanke war immer sehr reizvoll, aber ich fand einfach keine Möglichkeit für mich ihn umzusehen. Typischer Fall von nicht aus dem eigenen Hirnkasterl herauszuommen, und die falschen Vorbilder zu haben. Nämlich jene, die überall wo man sie hören möchte oder auch nicht, kundtun dass es wichtig ist seinen eigenen Wert und damit seinen eigenen Preis zu kennen. Da ich ja ursprünglich aus der Wirtschaft komme, sind diese Glaubenssätze natürlich auch in mir sehr präsent.  Aber es passt nicht mehr zu mir. Mein Wert hat nichts mit dem Geld und Preis zu tun!

Und jetzt hatten wir 4 Tage Besuch von einer in der Szene sehr bekannten Digeridoo Spielerin: Lies Beijerinck, eine Freundin meiner Schwägerin die in Amsterdam lebt. Dieser Besuch war für mich ein Geschenk des Himmels. Sie kam mit ihrem Campingbus an, einem uralten VW den sie selbst umgebaut hatte. Mit ihrem Hund, 5 Digeridoos und einem Lächeln das Eis zum Schmelzen bringt. Sie platzierte sich auf einer unserer Pferdeweiden und war 4 Tage lang Teil unseres Hofes.  Lies lebt ihren Traum. Reist viel, lebt vom Digeridoo spielen, gibt Konzerte und Workshops in aller Welt, hat eine winzige Wohnung in Amsterdam, ihren Camper und eine Freundin in Südafrika. Macht sich um Geld wenig Gedanken, wenns gar nicht mehr reicht, setzt sie sich auf die Straße und spielt.

Wow! Was für ein Lebensentwurf. Als sie uns am Abend eine Unterrichtsstunde am Digeridoo gab, erklärte sie uns die Philosophie hinter dem Spielen des Instrumentes, die auch zu ihrer Lebensphilosophie geworden ist. Das wichtigste ist die zirkuläre Atmung damit man über längere Zeit dem Instrument wundervolle Töne entlocken kann. Frei zitiert nach Lies: „Du musst dich nur auf das Ausatmen konzentrieren und darauf vertrauen, dass das Einatmen ganz von alleine geschieht.“ Und so lebst du auch. Du gibst, wie beim ausatmen, und vertraust darauf, dass etwas zurückkommt ohne es zu erzwingen. Stell dir den Resonanzraum im Oberkörper wie eine Pumpe vor. Beim Ausatmen entleert sich dieser Raum und erzeugt einen Unterdruck der ganz von alleine wieder aufgefüllt wird. Es ist ganz einfach“

Heute früh ist sie abgereist, zuerst nach Wien um einen befreundeten Musiker zu besuchen und dann zurück nach Amsterdam und im November dann nach Südafrika wo sie sich noch ein paar Festival Auftritte checken wird.
Und das Ergebnis ihres Besuches und ein Selbstcoaching danach ist Folgendes: Ich zieh das jetzt durch. Ich lebe meinen Traum, ich mach das was ich will und verlange nichts mehr für meine Coachings und Workshops, sondern freu mich über das was man mir gibt. 

Ich kann Euch gar nicht sagen wie ich mich über diese Entscheidung freue und wie sehr ich mich befreit fühle.

3 Kommentare:

  1. Ich bewundere deinen Mut. Möchte unbedingt von dir lernen.

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  2. Vielen Dank Ingrid und Birgit für Euer Feedback! Ich freu mich riesig darüber

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