Donnerstag, 26. Oktober 2017

Darf das so sein? Habe ich es verdient glücklich zu sein?

Momentan kann ich mein Glück gar nicht fassen. Ich sitze hier, in der Steiermark, Nähe Schwanberg auf der Terrasse des Kalachakra Kalapa Retreat Center, eines buddhistischen Zetrums, mitten in den steirischen Hügeln. Hinter mir ein Foto des Dalai Lama, der das Zentrum 2001 eröffnet hat.
Gestern habe ich zwei junge Menschen beim nächsten Schritt hin zu ihrem Traum begleitet und konnte sehen und spüren wie gut ihnen dieser gemeinsame Tag getan hat, welche neuen Perspektiven sich ergeben haben und wie sich viel gelöst hat, das vorher noch blockiert war.

UND DANN.......
Habe ich das verdient? Darf das so sein?



Ich lebe das Leben, das mir guttut, das mich glücklich macht und mir das bietet was ich brauche um zufrieden zu sein. Ich benötige Erdung & Bodenständigkeit, Abenteuer & Abwechslung und Menschen die mich inspirieren & Menschen die ich inspiriere.

Als ich vor 2 Tagen so mit meinem Gogo-Mobil auf dem Weg in Richtung Schwanberg war, gerade voller Freude gepostet habe wie schön dieser Tag bereits war, in Erwartung das es so weiter geht, schossen mir plötzlich fiese Gedanken durch den Kopf. „Darf das so sein?“ und „Genieße diesen Moment, wer weiß wie es weitergeht“ und „hoffentlich werde ich weiterhin zu Coaching Besuchen eingeladen“ und „was ist, wenn mich niemand mehr will“ und und und….

Mein Verstand weiß genau, dass das völliger Blödsinn ist und ich hab auch sofort versucht gegenzusteuern. Grundsätzlich habe ich ganz viel Vertrauen in mich selbst, das Leben, die Menschen, aber manchmal, wenn ich besonders glücklich bin, dann wenn ich eigentlich am Ziel meiner momentanen Wünsche bin, scheißt es mir rein.

Offenbar habe ich, und ich glaube auch viele andere, einen Automatismus eingebaut der mir sagt „Du darfst nicht glücklich sein“ oder „Glück ist nur etwas für den Augenblick“ oder „Hast du das überhaupt verdient“
Kennt ihr solche Gedanken? Echt gaga, oder?

Kurz darauf, als ich schon auf der Autobahn und meinem Ziel recht nahe war und dachte das Karussell der negativen Gedanken schon verlassen zu haben, bekam ich ganz ekelhafte Zahnschmerzen und zwar so arg das ich überlegte umzudrehen und das Coaching abzusagen. Beim Vorbeifahren fiel mir das Schild „LKH Deutschlandsberg“ auf das sich gut in mein Gedächtnis einprägte, denn die Schmerzen waren mittlerweile so schlimm das ich fast heulte. Ich konnte es nicht fassen. So ein schöner Tag, alles in bester Ordnung und dann das… womit hatte ich das verdient.

Nach der Antwort brauchte ich nicht lange suchen. Mein Körper einfach darauf reagiert hat: Du darfst nicht glücklich sein. Er hat mir den „geheimen Wunsch“einfach erfüllt und mir die Zahnschmerzen geschickt. So einfach ist das.

Mit der Erkenntnis gings mir dann schon etwas besser. Ich begann mit Selbstgesprächen, wenn man etwas laut ausspricht, hat es meiner Erfahrung nach mehr Energie als wenn es nur in Gedanken bleibt. Das Gespräch lief in etwa so ab „Liebes Unterbewusstsein, vielen Dank für die Schmerzen. Ich finde dass es ein wunderschöner Tag war und gerade ist. Ich habe deine Botschaft verstanden und werde daran arbeiten. Die Schmerzen sind nur ein Teil dieses Tages, 90 % waren bisher so wunderschön und das wird mir in Erinnerung bleiben und mir Kraft und Energie geben. Die 10 % die nicht gepasst haben, prägen sich nicht ein….. Ich werde den Tag also trotz dieser Zahnschmerzen genießen…“

Und siehe da, es wurde besser. Nicht von einem Augenblick auf den andern, die Schmerzen waren noch immer da aber nicht mehr so präsent und im Vordergrund. Es fiel mir leichter sie als einen Teil des Tages wahrzunehmen, einen von und nicht als den zentralen Punkt hinter dem alles andere verblasst.
Erst am nächsten Tag in der Früh, nach einer eher unangenehmen Nacht, trotz wunderschönem Platz hörten die Schmerzen urplötzlich auf. Trotz des Schlafmangels fühlte ich mich fit und munter, bereit für den Tag…. Der Körper ist manchmal schon recht erstaunlich und ich danke dem Universum dafür.
In der Apotheke hab ich mir vor dem Coaching trotzdem zur Sicherheit Schmerztabletten besorgt, die ich aber gar nicht mehr nehmen musste. Aber es tat gut einen „Notfallplan“ in der Tasche zu haben, falls die Zahnschmerzen zurückkommen.
Wenn ihr auch so einen Teil in Euch habt, der blockiert, sabotiert und euch immer wieder einen Prügel vor die Beine wirft, nehmt ihn bewusst war. Schaut ihn Euch an, würdigt ihn und gebt ihm Anerkennung. Verdrängen ist kein guter Weg, es wird nur stärker, so lange bis ihr ihm Beachtung schenkt. Erst dann darf er sich verwandeln, zurückziehen oder ganz gehen. 

Außerdem hatte ich einen weiteren Profit von den Schmerzen:  Da ich ein sehr gesunder Menschen bin der so gut wie nie und schon gar nicht über einen längeren Zeitraum Schmerzen hat, fällte es mir manchmal schwer mich einzufühlen wie das ist mit chronischen Schmerzen. Jetzt habe ich ein besseres Gefühl dafür und einen riesen Respekt vor Menschen, die mit Schmerzen, egal aus welchen Gründen, dauerhaft leben. 

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