Samstag, 1. April 2017

„Schlechtes Gewissen“ ist unser 2. Vorname



Vor einigen Tagen hab ich mir einen TED-Talk mit Madeleine Albright, ehemalige UNO Vertreterin der USA und erste weibliche Außenministerin unter Bill Clinton, angesehen. In dem Talk ging es vorrangig um Frauensoladarität, wie sich die Welt ändern könnte, wenn mehr Frauen in führenden politischen Ämtern aktiv wären und woher die meiste Ablehnung gegen ihre Person und ihre Macht kam.

Madeleine Albright hat auch 2 Kinder und sie wurde auch zu ihrer Rolle als Mutter versus aktive Politikerin befragt. Die Antwort darauf hat mir gut gefallen und beschreibt am ehesten den Zustand in dem wir Frauen uns sehr oft befinden.

Frei übersetzt sagte sie „Schlechtes Gewissen ist der 2. Vorname jeder Frau“

Wie richtig dieser Satz doch ist! Ich denke das betrifft uns alle. Egal was wir machen, das schlechte Gewissen ist unser ständiger Begleiter. Aber was können wir dagegen tun?

Madeleine Albright brachte das „Schlechte Gewissen“ in direktem Zusammenhang mit dem Verursacher. Natürlich sind wir wie immer selbst schuld, wenn wir uns von anderen Meinungen beeinflussen lassen und dadurch oft glauben etwas nicht richtig zu machen. Aber das ist viel leichter gesagt als getan.

Wer ist denn oft der Verursacher des schlechten Gewissen? Besonders bei Frauen, die davon ja besonders geplagt sind.

Ja richtig, andere Frauen!

Jede Mutter kann ein Lied davon singen, oder? Als ich noch Kindergeburtstage am Hof veranstaltet habe war ich viele Male Zeugin wie Mütter sich gegenseitig kritisieren und übereinander herfielen. Ich denke Beispiele kann ich mir sparen, ihr wisst alle wovon ich rede.

Weshalb tun wir das? Wieso ziehen wir über andere Frauen her, viel mehr als über Männer.

Ich denke wir versuchen uns über den Rücken der andren besser zu fühlen. Im Grunde genommen ist alles was wir tun, darauf zurückzuführen, dass wir uns besser zu fühlen wollen. Im Umkehrschluss würde das bedeuteten, dass es derjenigen, die am meisten über die andere herzieht, am Schlechtesten geht. Ich denke das liegt von der Wahrheit gar nicht so weit entfernt. Kennt ihr glückliche, ausgeglichene Menschen, die andere schlechter machen?

Beobachtet mal Euch selbst. Wenn die Sonne scheint, ihr glücklich und zufrieden seid, das Leben gerade nicht schöner sein könnte, ist euch da danach über jemand anderen herzuziehen? Wenn wir aber grundsätzlich schon mit dem falschen Fuß aufgestanden sind, der Tag trüb beginnt und wir so richtige Stinkstiefel sind, ja dann liegt die Gehässigkeit anderen gegenüber uns schon eher auf der Zunge.

Wieder frei zitiert nach Madeleine Albright: „Es gibt einen speziellen Platz in der Hölle für Frauen die sich gegenseitig nicht helfen.“

Deshalb ist mein Appell an alle Frauen: Wir können die Welt verändern. Wir haben Empathie, wir haben riesen Einfluss auf die Gedanken und das Leben der Kinder, wir sind die Familienoberhäupter, die die meist alles zusammenhalten, mit großer Doppel – und Dreifachbelastung. Machen wir uns doch das Leben nicht gegenseitig schwer. Bringen wir uns gegenseitig Freude ins Leben, helfen uns gegenseitig und freuen uns, wenn es der anderen gut geht. Dann geht’s uns auch selbst besser, versprochen!


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