Montag, 24. April 2017

Aus Coach wird MUnTerMACHERIN

Seit ich begonnen habe Menschen auf Ihrem Weg zur Veränderung zu begleiten, hadere ich mit dem Wort Coach. Wenn mich jemand gefragt hat, was ich beruflich mache hatte ich regelrecht einen Knopf in der Kehle, weil ich mir so schwer damit getan habe das Wort auszusprechen. Ich bin Coach. Viel leichter fällt es mir mit dem Wort Bäuerin, das geht mir leicht und mit einem Lächeln über die Lippen.


Den Grund für meine Abneigung gegen das Wort, auf mich selbst bezogen, kenne ich nicht. Coaching beschreibt ganz genau, dass was ich mache. Coachen heißt im Ursprung, etwas oder jemanden zu einem Ziel zu bringen. (kommt aus dem Englischen und nach wie vor werden Autobusse in GB als Coach bezeichnet). Menschen begleiten und nicht beraten, also Ratschläge geben. Trotzdem irgendwie hat es mir nicht gepasst. Aber mir ist einfach nichts eingefallen das mit einem Wort meine Tätigkeit beschreibt, sodass jeder sofort weiß was damit gemeint ist.

Gestern saß ich dann mit meinem Mann im Auto, wieder mal auf dem Weg zu einem inserierten Bauwagen den wir kaufen wollten. Dabei haben wir intensives Brainstorming gemacht. Wir haben nicht nach Worten gesucht die meine Tätigkeit beschreiben sondern mich, Elisabeth Nussbaumer als Menschen. Was bin ich, wie bin ich, welche Eigenschaften habe ich wie wirke ich auf Andere.

Und plötzlich wars da, das Wort: MUnTerMACHERIN. Ich kann inspirieren und aufwecken, ich bin mutig und ich bin eine Macherin. Alles Eigenschaften die sich in dem schönen Wort MUnTerMACHERIN vereinen.


Was meint ihr dazu? Ich bin sehr glücklich mit der Bezeichnung

Dienstag, 18. April 2017

Angst und Neugier

Angst ist nie ein gutes Gefühl. Angst hindert uns daran etwas Neues zu beginnen. Angst hemmt und blockiert unser Gehirn, wir sind nicht mehr fähig dazu kreativ zu denken oder Lösungen zu finden. Angst lässt uns oft auch automatisch, instinktgesteuert handeln. Wenn uns wirkliche und echte körperliche Gefahr droht, mag das ja manchmal ganz gut sein, wenn unser Denkhirn blockiert ist und wir nur noch mit unserem Reptiliengehirn reagieren: Flucht oder Angriff.

Die meisten von uns kämpfen aber mit ganz anderen Ängsten. Ich habe herausgefunden das es zuerst einmal wichtig ist zu schauen, wovor wir Angst haben. Angst ist nämlich ein sehr allgemeiner Begriff der zudeckt was wirklich ist. Wenn die Angst in Euch hochsteigt, fragt Euch mal, es ist die Angst WOVOR? Gebt der Sache einen Namen, dann kann man viel besser und leichter damit umgehen. 

Nicht in jedem Fall aber sehr häufig könnte man den Begriff „Angst“ durch „Neugierde“ ersetzten.

 Zum Beispiel beim Auswachen. Viele von uns erwachen und denken sich schon mal „Scheisse, ich fürchte mich vor dem Tag, vor einem bestimmten Ereignis, vor der Arbeit, vor einem anderen Menschen, vor einer schwierigen Situation, vor einer Entscheidung,.“ Was auch immer in Eurem Leben gerade stattfindet. 

Und dann probiert mal das Wort Neugier aus: „Ich bin neugierig was passieren wird wenn ich dieses oder jenes mache, ich bin schon neugierig darauf ob ich alles was ich mir vorgenommen habe erreichen werde, ich bin gespannt was passiert wenn ich mich falsch entscheide….“ Für mich persönlich macht das Einiges schon viel leichter. 

Unsere komplette Welt könnte sich ändern, wenn wir statt Angst zu haben, neugierig auf etwas sind. Wie Kinder, wenn sie noch nicht zu viele Ängste der Eltern mitbekommen haben. Schaut mal wie sie auf etwas Fremdes und Unbekanntes reagieren. Sehr oft mit einer Neugierde und einem Forschertrieb der uns Erwachsene den Atem anhalten lässt. Ich habe schon oft Gedankenexperimente mit „Neugier statt Angst“ gemacht, immer wieder mit verblüffenden Ergebnissen. 

Wendet man es auf die Probleme unserer Zeit an, könnte es Vieles verändern, oder?

Montag, 10. April 2017

Die perfekte wunderwuzi Coach

Mein Mann, Andreas, Verkaufsexperte mit der Mistgabel, hatte letzte Woche ein Interview bei Radio Burgenland über seine Tätigkeit, den Werdegang und unseren Bauernhof. Die Moderatorin hat ihn zu seiner Koch-Kellner Lehre befragt und wie das mit dem Verkaufsexperten zusammenhängt. Andi hat einfach gesagt. „Die Lehre war ein Schuss in den Ofen.“ Ich und wahrscheinlich auch viele andere Menschen, fanden das sehr sympathisch.



Als Coach strebt man immer danach die positiven Seiten seines Lebens in den Vordergrund zu stellen. Wenn ich mir meinen Lebenslauf in groben Zügen ansehe, merke ich auch, dass es klingt wie aus einem Bilderbuch. Tatsächlich ist das auch so und ich empfinde mein Leben als große Reise die mich immer weiter zum Guten führt und zu meiner Bestimmung.

Aber natürlich läuft mein Leben auch nicht den roten Glücksfaden entlang und ich springe nicht von einem Erfolg zum Nächsten. Am Weg bin ich auch oft genug gescheitert und das ist nicht immer lustig.

Ich weiß wie abgedroschen das klingt aber es ist dennoch die Wahrheit: Im Nachhinein betrachtet, ist jede unserer Erfahrungen gut für uns. Nicht wenn ich mittendrin stecke, dann ist es natürlich Scheiße aber danach,…. Schaut mal ehrlich auf Euer Leben.

Ein paar kleine Auszüge aus meiner Scheiterliste:
  • 1.Klasse der Toursimusschule – sitzen geblieben
  • BWL Studium – abgebrochen
  • Verkaufstrainerin für Business Kunden – oft keine guten Teilnehmerbewertungen 
  • Aufnahmeprüfung TGM für ein Informatik Studium - durchgefallen
  • Sonntagsbrunch auf Hof-Sonnenweide – zu wenig Gäste
  • Vegane Jausenstation auf Hof-Sonnenweide – nicht gut gelaufen
  • Schule am Bauernhof über die Landwirtschaftskammer – ich wurde „gebeten“ auszutreten
  • Rehkitze aufziehen – zu schwierig für mich
Es gibt noch etliche Dinge die nicht geklappt haben so wie ich es mir ursprünglich vorgestellt habe, aber aus der jetzigen Perspektive habe ich aus allen Erfahrungen viel gelernt und mitgenommen. Und das macht mich als Coach gut. Ich kann nachvollziehen wie es ist zu scheitern, ich weiß mit welchen Gefühlen man kämpft wenn man wieder etwas Neues beginnt, ich kann genau nachempfinden wie es ist wenn alle anderen sagen, das das was man vorhat hirnrissig ist…

Trotzdem würde ich nichts anders machen. In Summe haben mich alle Erfahrungen dorthin geführt wo ich bin. Es ist nichts dabei zu scheitern, draufzukommen das der langgehegte Traum den man hatte, vielleicht doch nicht das Richtige ist (bei mir die Jausenstation – ich bin keine geborenen Wirtin und es hat mir keine Freude gemacht). Ich bin trotzdem froh, alles was ich mir eingebildet habe einmal zu probieren. Erst nach der Erfahrung konnte ich sagen, nein doch nicht, ich such mir etwas Anderes.

Lieber versuchen und scheitern als es gar nicht erst versucht zu haben. Es bringt auch nichts sich das Scheitern schon im Vorhinein in allen Details auszumalen, dann ist die Chance das genauso passiert noch größer. Mit Blauäugigkeit, Neugier und einer Portion Unbekümmertheit hineinstolpern, ist viel besser und macht auch das eventuelle Scheitern viel leichter.

Aufstehen, Krone richten, weitermachen und jene bedauern die von ihrer Couch aus lästern. Sie werden das Leben, mit allem was dazu gehört, nie so intensiv leben und spüren so wie ihr das könnt.

Mittwoch, 5. April 2017

Meine Inspiration: Jane Goodall

Vor wenigen Jahren hatte ich eine relativ lange Zeit richtigen „Weltschmerz“.  Darunter verstehe ich wenn man bei jedem Blick auf die Welt und ihre Krisen noch tiefer in ein Gefühl der Verzweiflung eintaucht. Ich war damals gerade auf vegane Ernährung umgestiegen, und irgendwie hat sich dadurch meine Durchlässigkeit für alle Probleme auf der Welt erhöht. D.h. mein Fokus war sehr auf alles Negative gerichtet.

Eine Maßnahme die ich damals ergriff, um mich selbst aus dem Sumpf zu ziehen war eine Organisation zu suchen, bei der ich sowohl Geld spenden aber auch aktiv etwas tun kann. Ich dachte anderen zu helfen, hilft mir meinen eigenen Blickwinkel wieder zu verändern. Fündig wurde ich nach vielen Recherchen beim Jane Goodall Institut. Kleine Organisation die wenig Geld für die Verwaltung braucht, viele ehrenamtliche Helfer, genaues deklarieren was wie mit den Spendengeldern gemacht wird, das hat mir gefallen.


Dadurch befasste ich mich auch wieder näher mit der Person Jane Goodall, heute 83 Jahre alt und noch immer 300 Tage im Jahr als Aktivistin für Menschen, Tiere und Umwelt unterwegs. Eindeutig ein Vorbild und ihr Satz „Jeder kann etwas verändern – jederzeit“ ist zu meinem Leitspruch geworden. Bereits 2 Mal habe ich Jane bei Vorträgen gesehen und das ist ein Erlebnis das ich jedem empfehlen kann. Sie gibt uns, die wir die Lage der Welt erkannt haben, Gründe zur Hoffnung.

Mein Plan ging auf. Jane, hat mit 50 Jahren ihre vertraute und geliebte Umgebung, den Regenwald und das Wildreservat von Gombe am Tanganjika-See in Tansania, verlassen um Aktivistin zu werden.
Sie hat mich dazu inspiriert wieder aktiv zu werden, zu verändern was ich verändern kann und den Beginn bei mir selbst zu machen. 

Jane ist am 18. Mai wieder in Wien mit ihrem Vortrag „Five Reasons for Hope“.  Ein Erlebnis das ich jedem von Euch wärmstens empfehlen kann. Es verändert Eure Perspektive auf die Welt und zeigt was eine einzelne Frau alles bewirken konnte und kann. 



Samstag, 1. April 2017

„Schlechtes Gewissen“ ist unser 2. Vorname



Vor einigen Tagen hab ich mir einen TED-Talk mit Madeleine Albright, ehemalige UNO Vertreterin der USA und erste weibliche Außenministerin unter Bill Clinton, angesehen. In dem Talk ging es vorrangig um Frauensoladarität, wie sich die Welt ändern könnte, wenn mehr Frauen in führenden politischen Ämtern aktiv wären und woher die meiste Ablehnung gegen ihre Person und ihre Macht kam.

Madeleine Albright hat auch 2 Kinder und sie wurde auch zu ihrer Rolle als Mutter versus aktive Politikerin befragt. Die Antwort darauf hat mir gut gefallen und beschreibt am ehesten den Zustand in dem wir Frauen uns sehr oft befinden.

Frei übersetzt sagte sie „Schlechtes Gewissen ist der 2. Vorname jeder Frau“

Wie richtig dieser Satz doch ist! Ich denke das betrifft uns alle. Egal was wir machen, das schlechte Gewissen ist unser ständiger Begleiter. Aber was können wir dagegen tun?

Madeleine Albright brachte das „Schlechte Gewissen“ in direktem Zusammenhang mit dem Verursacher. Natürlich sind wir wie immer selbst schuld, wenn wir uns von anderen Meinungen beeinflussen lassen und dadurch oft glauben etwas nicht richtig zu machen. Aber das ist viel leichter gesagt als getan.

Wer ist denn oft der Verursacher des schlechten Gewissen? Besonders bei Frauen, die davon ja besonders geplagt sind.

Ja richtig, andere Frauen!

Jede Mutter kann ein Lied davon singen, oder? Als ich noch Kindergeburtstage am Hof veranstaltet habe war ich viele Male Zeugin wie Mütter sich gegenseitig kritisieren und übereinander herfielen. Ich denke Beispiele kann ich mir sparen, ihr wisst alle wovon ich rede.

Weshalb tun wir das? Wieso ziehen wir über andere Frauen her, viel mehr als über Männer.

Ich denke wir versuchen uns über den Rücken der andren besser zu fühlen. Im Grunde genommen ist alles was wir tun, darauf zurückzuführen, dass wir uns besser zu fühlen wollen. Im Umkehrschluss würde das bedeuteten, dass es derjenigen, die am meisten über die andere herzieht, am Schlechtesten geht. Ich denke das liegt von der Wahrheit gar nicht so weit entfernt. Kennt ihr glückliche, ausgeglichene Menschen, die andere schlechter machen?

Beobachtet mal Euch selbst. Wenn die Sonne scheint, ihr glücklich und zufrieden seid, das Leben gerade nicht schöner sein könnte, ist euch da danach über jemand anderen herzuziehen? Wenn wir aber grundsätzlich schon mit dem falschen Fuß aufgestanden sind, der Tag trüb beginnt und wir so richtige Stinkstiefel sind, ja dann liegt die Gehässigkeit anderen gegenüber uns schon eher auf der Zunge.

Wieder frei zitiert nach Madeleine Albright: „Es gibt einen speziellen Platz in der Hölle für Frauen die sich gegenseitig nicht helfen.“

Deshalb ist mein Appell an alle Frauen: Wir können die Welt verändern. Wir haben Empathie, wir haben riesen Einfluss auf die Gedanken und das Leben der Kinder, wir sind die Familienoberhäupter, die die meist alles zusammenhalten, mit großer Doppel – und Dreifachbelastung. Machen wir uns doch das Leben nicht gegenseitig schwer. Bringen wir uns gegenseitig Freude ins Leben, helfen uns gegenseitig und freuen uns, wenn es der anderen gut geht. Dann geht’s uns auch selbst besser, versprochen!